Der Körper und die Oboe stellen die Verbindung zwischen der musikalischen Vorstellung des Musikers und dem musikalischen Ausdruck durch den Klang her. Um diese Verbindung zu verwirklichen, ist der Körper vorbereitet, die Oboe anzunehmen. Die Oboe verändert den Körper nicht, sondern sie ergänzt ihn zu einem musizierenden Ganzen. Der Kontakt zwischen der Oboe und dem Körper kann nur aufrechterhalten werden, wenn der Körper entspannt bleibt. Der Musiker tritt beim Musizieren als Persönlichkeit auf und der musikalische Ausdruck wirkt authentisch, wenn Musiker und Körper Identität und Haltung beibehalten.

Über die Finger und den Ansatz entsteht der physische Kontakt zwischen Oboe und Körper. Die Finger sollen deshalb entspannt sein und die Klappem mit wenig Kraft schließen. Die Oboe wird auf den Daumen gestützt und soll in keinem Moment von den Fingern festgehalten werden. Die Finger gleichen nur das Gleichgewicht aus. Die Bewegung der Finger muß genau kontrolliert sein, daß die Finger die Klappen schließen und nicht die Klappen schlagen.

Vorbereitung

Die Bewegungsmöglichkeiten zwischen Oberkörper und Oboe befinden sich in den Oberarm-, Ellbogen-, Hand- und den Fingergelenken. Die Positionen der Oberarm-, Ellbogen- und Handgelenke haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Beweglichkeit der Finger.

Wenn wir die Postition der Oberarme langsam verändern, bleibt die Beweglichkeit der Finger erhalten. Das gleiche gilt für die Veränderung der Winkel in den Ellbogen. Wenn wir jedoch die Handgelenke nach vorn oder nach hinten bewegen, beobachten wir, daß sich die Finger unterschiedlich leicht bewegen lassen. Die Finger sind am leichtesten beweglich, wenn die Hand mit dem Arm eine Linie bildet. Deshalb soll diese Handgelenkhaltung auch beim Oboespielen benutzt werden. Beim Oboespielen muß darauf geachtet werden, daß diese Haltung  nicht durch die Oberarme und Ellenbogen verändert wird: Die Abstimmung der Stellungen von Oberarm und Ellbogen wird nur durch die erforderliche Handgelenkhaltung bestimmt.